Wie schon viele Jahre zuvor, war auch dieses Mal wieder Cembra unser Ziel. Geplanter Weise waren Toni, Ines, Manfred, Edith, Siggi, Mandi und ich die Gruppe für dieses Jahr. Nachdem es keinerlei Absagen gab, machten wir uns am Samstag in der Früh auf den Weg. Mandi kam aus Vorarlberg, der Rest kam aus Wien und packte die Mopeds kurzerhand auf die Anhänger bzw. in den Bus. Am späteren Nachmittag trafen wir dann in Cembra ein, Mandi war bereits da und bezogen unsere Quartiere. Gleich zu Beginn meinte Mandi allerdings, dass er am nächsten Tag wieder nach Hause fahren würde. Er war diesmal auch mit dem Bus angereist, hatte aber seinen Motorradschlüssel zu Hause vergessen. Damit fiel der erst Tag für ihn gleich mal flach und Siggi hat eine neue Bestimmung gefunden. Private Rennen mit Mattia am Parkplatz des Hotels.






Letztes Jahr hatten wir großes Pech mit dem Wetter, diesmal jedoch hatten wir Riesenglück. Hin und wieder war es ein wenig bewölkt, ansonsten hatten wir immer bestes Motorradwetter. Nicht zu heiß, meistens Sonnenschein und ausser ein paar Regentropfen, die man an einer Hand abzählen konnte, immer trockenes Wetter. Die erste Runde fand also ohne Mandi statt. Edith entschoß sich den ersten Tag auch auszulassen und so waren nur Siggi, Toni und ich unterwegs.
Eine kleine, aber feine Runde zum "Aufwärmen", zuerst Richtung Trento über Mezzolombardo weiter bis zum Passo di Mendola. Nach einer kurzten Rast fuhren wir weiter Richtung Eggental, wo wir mit entsetzten feststellen mußten, dass schon wieder neue Tunnel gebaut werden. Das Eggental wird als in naher Zukunft leider nur mehr langweilig sein. Nach einer kurzen Pause fuhren wir über den Passo Lavazze zurück nach Cavalese, weiter über den Passo Manghen und danach über uns noch unbekanntes Terrain wieder zurück nach Segonzano und wieder ins Hotel nach Cembra. Damit war der erste Tag erledigt. Mandi war auch schon wieder angekommon und so stand am nächsten Tag einer Ausfahrt mit allen Beteiligten nichts mehr im Wege.


Am nächsten Tag war dann eine längere Tour angesagt. Mandi wollte einen Ausflug zum Pragser See machen. Also sattelten wir unsere Motorräder. Diesmal blieb nur Ines zu Hause. Durch das Val di Cembra, zuerst nach Cavalese, weiter über den Passo Lavazze und vorbei an Bozen fuhren wir die Bundesstraße Richtung Norden um in weiterer Folge über das Würzjoch und den Furkelsattel ins Pusztatal. Nach kurzer Fahrt durch das Pusztatal erreichten wir dann unser Tagesziel, den Pragser Wildsee. Nach einer kurzen Rast fuhren wir dann weiter Richtung Innichen um dann Richtung Cortina d´Ampezzo zu fahren. Nach dem Passo Costalunga und den Passo Pordoj waren wir dann doch einigermassen geschlaucht und froh wieder im Hotel zu sein.


Den nächsten Tag gingen wir etwas ruhiger an. Wir fuhren Richtung Süden. Eigentliches Ziel war Foxi. Das wurde uns von einem deutschen Urlauber empfohlen. Nachdem ich aber zwei mal falsch abbog, wurde die Route kurzerhand geändert und wir fuhren Richtung Gardasee. Über Padergnone und den Lago Toblico ging es nach Tione di Trento und weiter nach Madonna dí Campiglio. Danach wieder zurück Richtung Mezzolombardo. Bei San Michele al Adige legten wir noch eine kurze Rast ein. Edith, Siggi und Mandi fuhren über Lavis zurück ins Hotel. Toni und ich legten noch eine Extrarunde über Ora, Cavalese und das Cembratal bis zu unserem Hotel ein.





Nach den Anstrengungen der letzten beiden Tage legte Edith einen Ruhetag ein und fuhr mit Ines shoppen. Mandi erkundete die Gegend um Cembra zu Fuß indem er einen Wandertag einlegte. Toni, Siggi und ich starteten einen neuen Versuch die empfohlene Route nach Foxi zu suchen. Nachdem wir am Lago Caldonazzo vorbei waren, bewegten wir uns weiter Richtung Asiago. Bei Rotzo machten wir eine Rast. Als wir bei Kaffee die weiter Route besprachen, krachte es plötzlich hinter uns. Zuerst glaubten wir dass lediglich etwas umgefallen sei, mussten jedoch nach kurzem feststellen, dass mitten auf einem Schutzweg ein verletzter Mann lag, der von einem Auto niedergefahren wurde. Hilfe war rasch zur Stelle, erschreckend jedoch war für uns, dass sich die meisten Autofahrer darüber aufregten, dass sie die Unfallstelle - der Verletzte lag noch immer auf dem Schutzweg - nicht rasch genug passieren konnten. Ein paar Kilometer weiter, wir waren schon wieder unterwegs, überholte uns dann plötzlich ein Rettungswagen im Einsatz. Zuerst dachte ich, es handle sich um den Abtransport des zuvor gesehenen Verletzten, um jedoch kurz danach feststellen zu müssen, dass auf unserer Route ein Motorradfahrer zu Sturz gekommen war und sich offensichtlich schwerer verletzt hatte. Kurz verging mir die Lust am Motorradfahren. Das hielt aber nicht lange. Wir fanden einen mir unbekannten Pass mit vielen engen Spitzkehren und landetet schließlich auf der Zufahrtsstrasse von Rovereto nach Foxi. Unser deutscher Motorradkollege hatte nicht zu viel versprochen. Hervorragender Straßenbelag, wenig Verkehr und eine Kurve nach der Anderen. Der Traum jedes Motorradfahrers. Und so kam die Freude und Lust am Motorradfahren sofort wieder zurück. Kurz nach Foxi drehten wir dann um und fuhren die Strecke in der anderen Richtung nochmal zurück. In Rovereto angekommen, fuhren wir dann direkt wieder in unser Hotel zurück.
Donnerstags Vormittag war es dann bewölkt und wir beschlossen einen Ruhetag einzulegen. Dieser Entschluß hielt aber nur Vormittag. Zu Mittag zogen wir (Mandi, Toni, Siggi und ich)die Motorradkluft an und wollten über den Passo Lavazze und den Passo Costalunga eine kleine Runde drehen. Auf der Anfahrt zum Passo Lavazze dann doch ein paar Regentropfen. Also drehten wir um. Der Gedanke war, wir fahren zurück ins Cembratal und drehen dort unserer Runden. Geile Streck und immer in der Nähe des Hotels, falls es doch zu regenen beginnen sollte. Nach einer kurzen Rast in Segonzano beschloss Mandi dann ins Hotel zurück zu fahren. Der Rest fuhr noch eine Runde über Cembra und Cavalese. Wieder in Segonzano angekommen, klinkte sich auch Siggi aus. Toni und ich fuhren noch die ganze Cembratal Runde fertig und kehrten danach ins Hotel zurück.
Der letzte Tag. Es wurde nur eine kurze Runde. Passo Lavazze, Passo Mendola, Mezzolombardo und wieder zurück nach Cembra. Toni legte noch eine Cembratalrunde ein. Das war es eigentlich schon.






Das Wichtigste aber war wie immer, dass wir viel Spaß hatten, und wir auch diesen Urlaub mit den Worten

"Guat is gonga, nix is gschehn"

abschliessen können.
Ich habe dieses Mal keinerlei Routenaufzeichnungen mit aufgezeichnet, deshalb kann sich in den Routen gelegentliche Unschärfen eingeschlichen haben. Ich ersuch dies zu verzeihen.
Zum Abschluß muss ich aber noch etwas loswerden. Es gibt neben Unfällen, die hoffentlich alle relativ glimpflich verlaufen sind, doch große Ärgernisse. An dritter Stelle sind hier Italienische Autofahrer im fortgeschrittenen Alter zu erwähnen. Die blockieren die Straßen eigentlich nur weil sie nur herumschleichen.
An zweiter Stelle sind dann Autofahrer die zum fremdschämen sind. Alte Männer die ca. 20 KMH unter dem erlaubten Limit mitten auf der Straße dahinzuckeln und dann auch noch ein Wiener Kennzeichen haben.
Die absolute Nummer eins sind aber ca. 100-jährige Autofahrer mit einem BMW und deutschen Kennzeichen, die in Italien auf den Straßen rumstehen, fahren kann man das beim besten Willen nicht mehr nennen. Mein Tipp; fahrt mit dem Taxi. Ihr würdet die Straßen für ALLE wesentlich sicherer machen.