Dieses Jahr ist es etwas anders als die Jahre zuvor. Erstens weil wir heuer in Summe 11 Personen sein werden und zweitens dass ich nicht nach einer Woche wieder nach Hause fahre, sondern einen 5 Tages-Abstecher in die Schweiz machen werde. Deshalb entschloss ich mich dieses Jahr nicht mit dem Auto, sondern gleich mit dem Motorrad zu fahren. Nachdem es doch ca. 700 Kilometer sind, plante ich die Anreise nach Padergnone (TN) auf zwei Tage aufzuteilen und fuhr schon einen Tag früher los. Dem Wetterbericht folgend wählte ich die Westroute und dachte - bleib mal auf der Autobahn , dann sehen wir schon weiter und irgendwo such ich mir ein nettes Hotel zum Übernachten. Bis auf ein paar Spritzer bei Hochstraß und im Bereich Salzburg blieb es tatsächlich trocken. Nachdem ich nun doch schon ziemlich weit gekommen war, beschloß ich gleich nach Padergnone durchzufahren. Ich rief an ob das Zimmer heute schon frei wäre und nachdem dies bejaht wurde blieb ich auf der Autobahn und fuhr bis zu meinem Zielort durch, wo ich gegen 16:30 Uhr ankam. Die Auswahl des Hotels erwies sich als Glücksgriff.



Fast neu und wirklich schön - mit Swimmingpool und nebenan gleich eine Bar und eine Pizzeria. Am nächsten Tag wollte ich, zuerst mal alleine, die Umgebung erkunden um bereits Informationen zu haben, wenn die Anderen ankommen. Doch es war eine gute Entscheidung gleich am ersten Tag die gesamte Strecke hinter mich zu bringen. Der Freitag war verregnet und ich war zum Warten auf die Anderen und zum Nichtstun verdammt. Nach langen Pausen und zweimaligem verfahren kamen sie dann relativ spät im Hotel an. Mopeds abladen, gemütlich abendessen und ab in den wohlverdienten Schlaf um für den nächsten Tag gerüstet zu sein.





Ursprünglich war der Plan nach Navi zu fahren. Aber dieser Plan wurde schnell wieder verworfen. So fuhren wir einfach drauf los und nutzten das Navi lediglich um am Abend wieder in unser Hotel zurückzufinden. Erstaunlicherweise gibt es in dieser Gegend noch immer jede Menge Straßen welche uns, obwohl wir schon unzählige Male hier waren, unbekannt sind. Zuerst fuhren wir über auf sehr engen Straßen über den Passo Bondone, danach auf uns bereits bekannten Straßen nach Cembra. Dort mussten wir leider feststellen, dass unsere Lieblingsstrecke noch immer gesperrt ist. Also kehrten wir wieder um und fuhren über Segonzano nach Cavalese und über den Passo Lavaze Richtung Eggental. Nach einer ausgiebigen Pause ging es dann - natürlich über kurvige Umwege, zurück nach Cavalese und über Trento in unser Hotel. Ein erfrischender Sprung in den Pool, ein paar kleinere Servicearbeiten (Reifenwechsel bei Hansi), ein gemütliches Abendessen und der Tag war auch schon wieder vorüber. Am Montag war dann zuerst mal der Passo di Pordoi geplant. Bei der Anreise verfransten wir uns allerdings und landeten am Passo Mendola - leider von der falschen Seite. Ist aber auch sehr schön zu fahren. Diesmal wählten wir die Route an Bozen vorbei, durch das Eggental, weiter auf den Passo Falzarego um dann über Ora wieder in unser Hotel zurückzufahren.





Kurz vor Ora legten wir dann noch eine kurze Zwangspause ein um einen kurzen, aber heftigen Regenschauer vorbeiziehen zu lassen. Ein paar Tropfen erwischten uns dann aber doch noch, allerdings nicht mal genug um richtig naß zu werden.  Während wir gemütlich beim Abendessen saßen kam dann Lothar an. Am Dienstag fuhren wir mal ohne Plan los. Zu Beginn bewegten wir uns Richtung Süden, vorbei an Riva del Garda ins Valle di Ledro. Danach hielten wir uns noch mal südlich und entdeckten wieder neue, uns völlig unbekannte Straßen. Von der Steckenführung grundsätzlich ideal, leider hatte hier der Straßenbelag seine besten Tage schon lange hinter sich, was aber dem Fahrspaß im Gesamten keinen Abbruch tat. Nach der Mittagspause fuhren wir dann nach Cortina d'Ampezzo, wo wir nach einem neuerlichen kurzen Regenguß wieder Richtung Hotel aufbrachen. Die Heimreise wurde dann letztendlich noch um ca. 60 KM verlängert, da die kurze Verbindung in unser Hotel gesperrt war und wir wieder über Riva del Garda ausweichen mußten. Geschafft, aber durchaus zufrieden erreichten wir dann um ca. 18:30 unser Hotel. Unser letzter Urlauber (Christian) traf ein. Heute war Reifenwechsel bei Erich angesagt. Leider konnte nur der Hinterreifen gewechselt werden, da die tolle Werkstatt in Wien (Namen werden hier nicht genannt) wo Erich seinen Frosch (Kawasaki) kaufte, gepfuscht hat und die Sicherungsschrauben an der Vordergabel derart ramponierte, dass sie nicht mehr zu öffnen sind. Die Reklamation von Erich nach der Rückkehr nach Wien wird sicher lustig ;-)
Heute (Mittwoch) mach ich mal Pause und lass die Anderen alleine losziehen. Am Plan steht diesmal der Passo Pordoi - vielleicht klappt es ja diesmal.
Es hat geklappt, sie fuhren den Pordoi sogar zwei mal. Ebenso mit der Gondel auf die Spitze des Pordoi. Es soll wunderschön gewesen sein. Kann ich leider nicht beurteilen, da ich nicht dabei war.



Am nächsten Tag trennten wir uns in drei Gruppen. Die Luschen Erich und Christoph fuhren nach Hause - welch Überraschung. Karli, Rene, Manfred, Toni und ich fuhren eine kleine Rundes über Rotzo nach Asiago und dann wieder zurück in unser Hotel. Wie immer - einfach nur geil.
Die Anderen hatten nicht so viel Glück. Zuerst fuhren Hansi, Lothar und Christian nach Torre de Santa Maria. Dies war schon immer Christians Traum. Bei der Heimreise aber das Mischgeschick. Eine Kurve - Schotter - das Hinterrad überholt einen - und schon lag Christian und landete zumindest kurfristig im Krankenhaus. Er kam aber am selben Tag oder besser gesagt in der Nacht nach Hause, weil Toni und Rene sein Moped und ihn selbst abholten. Eine lange Nacht, denn sie kamen erst knapp vor Vier Uhr morgens im Hotel an. Damit war der letzte Tag auch gelaufen. Alle entschlossen sich schon am Freitag die Heimreise anzutreten und setzten diesen Entschluß auch in die Tat um.
Ich fahre ja noch weiter in die Schweiz um mich mit Ursula, Norbert und Hans zu treffen und dort noch ein paar Tage Motorrad zu fahren. Um nicht den ganzen Tag alleine zu verplempern, breche ich auch schon am Freitag auf und verteile die Anreise nach Leukerbad auf Zwei Tage. Bei nicht mehr sehr angenehmen 41 Grad fuhr ich (natürlich über Bundesstraßen) den Gardasee entlang und anschließend über Mailand wieder nach Norden. Um etwas Abkühlung zu erlangen dachte ich, dass ich mir ein kühles Plätzchen im Wald suche um dort meine Rauchpausen zu verbringen. Überraschenderweise waren diese Plätze allerdings alle schon besetzt. Offensichtlicht hier üblich, werden diese schattigen Örtchen von käuflichen Damen annektiert, die hier ihre Dienste anbieten. Irgendwann war es mir einfach zu blöd und ich stellte mich zu einer Gruppe hübscher Mädls dazu. Es störte sie überhaupt nicht, dass ich - zumindest kurzfristig ihr Geschäft unterbrach. Zu einer netten Plauderei kam es allerdings auch nicht, da die Damen nur italienisch sprachen. Am  Ende des ersten Tages landete ich am Lago Maggiore,



wo ich die Nacht verbringen werde. Alles weitere könnt Ihr unter Motorradurlaube/Schweiz 2012 nachlesen.
Alles in allem aber wieder einmal Glück gehabt (mehr oder weniger) und einen Superurlaub verbracht.