Ich fahre nach einer Woche Trentino weiter in die Schweiz um mich mit Ursula, Norbert und Hans zu treffen und dort noch ein paar Tage Motorrad zu fahren. Um nicht den ganzen Tag alleine zu verplempern, breche ich auch schon am Freitag auf und verteile die Anreise nach Leukerbad auf Zwei Tage. Bei nicht mehr sehr angenehmen 41 Grad fuhr ich (natürlich über Bundesstraßen) den Gardasee entlang und anschließend über Mailand wieder nach Norden. Um etwas Abkühlung zu erlangen dachte ich, dass ich mir ein kühles Plätzchen im Wald suche um dort meine Rauchpausen zu verbringen. Überraschenderweise waren diese Plätze allerdings alle schon besetzt. Offensichtlicht hier üblich, werden diese schattigen Örtchen von käuflichen Damen annektiert, die hier ihre Dienste anbieten. Irgendwann war es mir einfach zu blöd und ich stellte mich zu einer Gruppe hübscher Mädls dazu. Es störte sie überhaupt nicht, dass ich - zumindest kurzfristig ihr Geschäft unterbrach. Zu einer netten Plauderei kam es allerdings auch nicht, da die Damen nur italienisch sprachen. Am  Ende des ersten Tages landete ich am Lago Maggiore, wo ich die Nacht verbringen werde. 

Am nächsten Tag ging es endlich wieder in die Berge. Über den Simplon-Pass



erreichte ich die Schweiz. Ab da war es wieder etwas kühler, bewegte ich mich doch mit wenigen Ausnahmen in etwas gößerer Höhe als zuvor im Italienischen Flachland. Gegen 13 Uhr traf ich dann in Leukerbad ein. Natürlich war ich der Erste, also bezog ich mein Studio und stellte mit Freuden Fest, dass dieses Wochenende MotoGP in Assen war. Dieses Rennen wird aus traditionellen Gründen immer Samstag ausgetragen. Nachdem Samstag war, hatte ich also die Gelegenheit mir das Rennen anzusehen. Gegen 15 Uhr traf dann Hans ein und etwa 1 1/2 Stunden Später Ursula und Norbert. Das übliche Prozedere: Begrüßung - Motorrad abladen - Zimmer beziehen - ein bisschen quatschen - Abendessen - und der Tag war auch schon wieder vorbei.

Am Sonntag unternahmen wir unsere erste Ausfahrt in die Schweizer Alpen. Nachdem Hans bereits viele Jahre hier unterwegs ist, erwies er sich natürlich als ausgezeichneter Führer. Zuerst über enge Straßen nach Grands Montana





 und dann weiter zum Lac des Dix. Die Staumauer ist mit ca. 285 Meter die aktuell zweithöchste Staumauer der Welt. Ein wahrlich gewaltiger Anblick.







Leider gab es hier wieder zwei Hoppalas. Zuerst kippte Norbert beim Stehenbleiben das Motorrad um und so landete er und Ursula etwas unsanft auf dem Boden. Gott sei Dank aber ohne nennenswerte Verletzungen oder Schäden am Motorrad. Danach spielte die Bremse von Hans etwas verrückt. Kein sehr beruhigendes Gefühl wenn man über enge naßfeuchte Straßen wieder ins Tal fahren muß. Doch auch dieses Problem erledigte sich kurzfristig von selbst. Das mulmige Gefühl während der Fahrt blieb jedoch. Ein spinnender Microschalter bei seiner BMW - mit etwas Kriechöl sollte das Problem dann aber wieder behoben sein. Dem Wetterbericht gehorchend fuhren wir dann wieder relativ früh in unser Quartier zurück. Wie sich herausstellte keine Minute zu früh. Wir kamen zu Hause an und es begann zu regnen.

Pyramiden gibt es nict nur in Segonzano

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Der Montag war leider verregnet. Also wurde wieder relaxed. Hans und Norbert suchten nach einer Werkstatt um ihre Reifen zu wechseln. Hans hatte welche mit, Norbert musste sie erst besorgen. Letztendlich wurden sie auch fündig. Hans hatte neue Reifen und Norbert hatte für den nächsten Tag einen Termin.

Nebel des Grauens :-)

Dieser Tag war wieder von Schönwetter geprägt. Wir starteten also unsere Motorräder und fuhren über Bürchner Alp nach Zermatt. Zermatt ist bekanntlich Autofrei - also auch Motorradfrei. Wir nahmen also ein Taxi, anschließend den Elektrobus um dann mit der Seilbahn bis hinauf aufs kleine Matterhorn

Ursi, Hans und Norbert in Zermatt

das Matterhorn (leider nicht ganz frei sichtbar)


Ursi am kleinen Matterhorn
zu fahren. Mein neuer Höhenrekord: 3906 M über dem Meer, wahnsinnig schöne Aussicht und knapp 0° kalt. Einfach wunderschön und die knapp 100 Schweizer Fränkli allemal wert. Danach ging es wieder nach Hause. Ein gemütliches Abendessen und damit war mein Urlaub auch schon wieder zu Ende, da ich am nächsten Tag die Heimreise antreten sollte.
Ich hatte über 1000 KM vor mir, also begann ich die Heimreise auf der Autobahn. Dort blieb ich auch bis  ich nach Österreich kam. Natürlich wollte ich über den Arlbergpass fahren, aber das zog mir das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Also durch den Tunnel. Auf der anderen Seite war es wieder trocken. Geplanterweise wollte ich in Innsbruck übernachten. Aber entweder war kein Zimmer frei oder man wurde dermassen unfreundlich empfangen, dass ich beschloß weiter zu fahren. Ich fuhr also bis Wörgl und fragte gleich beim erstbesten Gasthof nach einem Zimmer. Tatsächlich war noch ein einziges Zimmer frei. Also bezog ich es. Mein Motorrad wurde vorsorglich gleich in der Garage untergebracht und  so hatte ich auch den ersten Teil meiner Heimreise absolviert. Am nächsten Tag fuhr ich dann nach Hause wo ich gegen 14 Uhr vollkommen geschlaucht ankam.

Gesamt gesehen wieder einmal ein wunderschöner Urlaub. Zwei Wochen Motorradfahren sind allerdings ziemlich anstrengend, aber es hat sich ausgezahlt. ca. 3800 KM heruntergespult, keine nennenswerten Probleme mit dem Wetter und was wie immer am allerwichtigsten ist - guat is gonga, (fast) nix is gschehn.