Und wieder ist ein Jahr vergangen und endlich war es wieder so weit, dass wir unsere Motoren starteten. Aus organisatiorischen Gründen fand die Anreise diesmal getrennt statt. Manfred befand sich noch auf Urlaub und so kam er erst am Dienstag nach. Die Anderen starteten bereits am Samstag bei unserem üblichen Treffpunkt an der OMV-Tankstelle. Die "Valachovic-Buam" kamen natürlich gleich mal zu spät, dies sollte aber der allgemeinenen Urlaubsfreude nicht schaden. Der erst Stopp war schon nach etwa "15 Sekunden" fällig: Man glaubt es kaum, aber Karli vergass einfach seine Handschuhe anzuziehen. Dann ging es aber wirklich los. Der Beginn unseres Urlaubes gestaltet sich ja immer gleich, Autobahn, Besuch bei unseren Kärntner Freunden, grillen, usw. usw.


Nach der verdienten Verstärkung fuhren wir dann weiter bis Sillian, wo ja jedes Jahr unsere erste Etappe zu Ende geht. Obwohl die Wettervorhersagen nicht besonders Motorradfahrerfreundlich waren, hatte wir das Glück nicht wirklich nass zu werden. Bis auf ein paar Regentropfen, war nichts von der berfürchteten Schlechtwetterlage zu sehen. In unseren hoffentlich noch zahlreich folgenden Motorradreisen werden wir allerdings nicht mehr in Sillian übernachten. Ab 20 Uhr ist diese Ortschaft praktisch eingerollt und versperrt. So gut wie keine Lokale die offen haben und etwas zu Essen bekommt man auch nur mit viel Glück. Im einzig geöffneten Lokal herrschte dann auch noch ziemlich striktes Rauchverbot, was zwar der Gesetzeslage entspricht, der Gemütlichkeit aber doch einen herben Dämpfer beschert.

Ausgeruht fuhren wir am nächsten Tag über Innichen, Cortina d'Ampezzo und den uns bestens bekannten Pässen, Falzarego und Pordoi nach Pozza di Fassa, wo wir unser Hotel für die folgende Woche gebucht hatten.

Am Nachmittag machten wir dann noch eine kleine Runde über den Passo Niger und zurück durch das schon viel zu viel verbaute Eggental (die schönsten Teile sind mittlerweile nur mehr durch Tunnel zu befahren, wodurch die ganze Schönheit dieses Tales leider nicht mehr zu sehen ist) zurück in unser Quartier. Am Montag war es dann endlich soweit. Warteten wir ja schon fast ein Jahr auf unsere Lieblingsstrecke. Also starteten wir in der Früh unsere Motoren und fuhren über Predazzo zu unseren Pyramiden. Wer in dieser Gegend ist sollte sich diesen Streckenabschnitt unbedingt mal zu Gemüte führen. Zwischen Cavalese und Faver liegt wohl einer schönstens Motorradstrecken, die wir kennen, Größtenteils perfekter Straßenbelag, meistens ziemlich breite Straße, kaum Verkehr und was wohl am wichtigsten ist, eine Kurve nach der Anderen. Über Levico und Valsugana wählten wir dann den Passo di Manghen als Route zurück in unser Hotel.


Nachdem heute Manfred zu uns stoßen würde, war die heutige Ausfahrt in ihrer Streckenführung ja vorgegeben. Zuerst stellte sich allerdings ein kleines technisches Problem bei meiner Bandit ein; Kam mein Motorrad doch auf die wahnwitzige Idee etwas Kühlflüssigkeit zu verlieren und so meiner guten Laune einen Dämpfer zu verpassen. Am nächsten Tag sollte sich herausstellen, dass lediglich eine Schlauchklemme etwas locker war. Das Problem war also schnell behoben. Über die Pässe Pordoj und Falzarego


danach über Cortina d'Ampezzo zum Grenzübergang zwischen Sillian und Innichen, wo wir auf Manfred warteten. In diesem Teilabschnitt verlor Karli seine Kamera und ein wenig naß wurden wir auch, wobei der Verlust der Kamera aber (zumindest für Karli) wohl schmerzlicher war. Nach einer kurzen Wartezeit traf dann auch Manfred ein. Da er den ganzen Weg von Wien bis Sillian an diesem Tag bereits zurückgelegt hatte, wählten wir den kürzesten Weg zurück in unser Hotel. Was im Klartext bedeutet: Die selbe Strecke zurück.
Nächster Tag: Ziel war es den Passo Mendola in Angriff zu nehmen. Über den Costalunga wollten wir durch das Eggental. Dieses war allerdings gesperrt. Die vorgegebene Ausweichroute war allerdings auch sehr schön


Über Coredo nach Bozen und danach Richtung Passo Mendola. Das erste und Gott sei Dank auch einzige Opfer dieses Urlaubes war zu beklagen. Bei zugegeben etwas überhöhter Geschwindigkeit, mußte ein Vogel schmerzlich feststellen, dass er meine Geschwindigkeit nicht richtig eingeschätzt hatte. Nach einer kurzen Reinigungsaktion bei der Tankstelle ging es also über den Passo Mendola


Anschließend hielten wir uns immer Richtung Trento und fuhren danach (wieder einmal) über Segonzano (Pyramiden) und Predazzo nach Pozza di Fassa.

Erich auf seiner Grünen Kraxn


Nachdem wir etwas müde waren und Toni zudem noch Probleme mit seinem Ischias hatte (Tja, die jüngsten sind wir halt auch nicht mehr) machten wir einen Tag Ruhepause. Erich machte eine Soloausfahrt zum Mendola und hatte Glück dabei. In Pozza di Fassa regnete es den ganzen Tag immer wieder mal kurz, Erich jedoch blieb völlig trocken. Am nächsten Tag waren alle wieder so weit hergestellt, dass wir natürlich wieder unterwegs waren. Über den Passo Fedaja, eine kurze Einkaufsrast beim "Meisterschweisser" wollten wir über Colle St. Lucia wieder Richtung Pordoj fahren. Dies wurde uns jedoch durch heftige Regenfälle wieder ausgeredet.


also beschlossen wir, wieder umzukehren und über den Passo Rolle zu unserem Quartier zurück zu kehren. Und wieder blieben wir trocken.
Ziel dieses Tages war der Gardasee. Nachdem wir weder Navi, noch Karten mit hatten. (Wer braucht das schon, wir kennen uns ohnehin aus) änderten wir das Tagesziel kurzerhand etwas und fuhren vorbei am Lago Caldonazzo über den Monte Rovero bis nach Asiago. Einerseits ein Glücksfall (Eine uns noch unbekannte Strecke, die Motorradmäßig keinerlei Wünsche offen läßt), andererseits waren wir allerdings zu einer etwa Zweistündigen Mittagspause gezwungen, weil es ziemlich stark regnete.


Für die Rückfahrt in unser Hotel wählten wir dann die etwas langweilige Strecke über Trento bis nach Ora um uns anschließend wieder in den herrlich kurvenreichen Abschnitt von Ora nach Predazzo und weiter über Moena bis nach Pozza di Fassa zu begeben. Für diesen Tag war die Abreise aus Pozza geplant. Ursprünglich war ja geplant, dass wir noch zwei weitere Tage irgendwo unterwegs sein werden. Erich und Karli plagte jedoch schon das Heimweh und so einigten wir uns darauf, gemeinsam über den Brenner


bis Innsbruck zu fahren. Erich und Karli fahren dann auf der Autobahn nach Hause und wir (Toni, Manfred und ich) fahren Richtung Salzburg oder Bayern, schlafen dort noch irgendwo und fahren am Montag nach Hause. Nach unserer Trennung setzten wir das auch in die Tat um. Nach einem kurzen Regenschauer im kleinen deutschen Eck (Hier hatten wir das einzige mal im Urlaub unsere Regensachen ausgepackt) entschieden wir uns dann aber in Mondsee doch auch gleich nach Hause zu fahren, da es sich nicht wirklich auszahlt wegen 250 KM noch einmal zu übernachten. Dies stellte sich im Nachhinein also ausgesprochen gute Entscheidung heraus, da wir am Sonntag noch trocken nach Hause kamen, war der Montag ja völlig verregnet. Und wieder einmal ein wunderschöner Urlaub den ich mit meinem "Lieblingsabschlußsatz" beenden kann. "Guat is gonga, nix is gschehn" - Was ja wohl das Wichtigste ist.