Nach einem Jahr des Wartens, war es endlich wieder so weit. Wir hatten als Ziel für unseren diesjährigen Motorradurlaub wieder das Trentino in Italien gewählt. Es gibt hier zwar nicht viel Neues für uns zu entdecken, aber beim Motorrad fahren geht es ja ohnehin vorrangig ums fahren und in dieser, uns bestens bekannten Gegend, sind die Voraussetzungen dafür ideal. Schöne Straßen, relativ stabiles Wetter und jede Menge Kurven.
Also trafen wir uns am Samstag, dem 30. August wie üblich, an der OMV an der Breitenleer Straße und nahmen unsere erste Etappe in Angriff. Nachdem wieder ein längerer Zwischenstopp bei unseren Freunden in Kärnten geplant war, fuhren wir bis Völkermarkt auf der Autobahn. Wir wollten ja noch an diesem Tag bis Sillian kommen, wo das erste geplante Etappenende lag.

30.8.2008 von Wien bis Sillian

Nach der ersten längeren Pause bei Kaffee und Kuchen

Miriam

fuhren wir dann durch das Rosental bis Villach und danach durch Gail- und Lesachtal weiter.

Kötschach-Mauthern Kötschach-Mautehrn Lesachtal

Hier passierte das erste "Hoppala" dieses Urlaubs. Manfred fiel beim Versuch mit seinem Motorrad zurück zuschieben, samt diesem um. Der Ärger war groß, handelt es sich doch um ein neues Motorrad, dass nun ein paar kleinere Blessuren hatte.

Folgen des Hoppala Folgen des Hoppala

Hier ist allerdings zu erwähnen, dass es sich nicht um die einzigen "Hoppalas" handelte. Diese waren zwar allesamt lästig und verzichtbar, waren aber alle verkraftbar. Dazu aber später noch mehr. Am Abend erreichten wir dann Sillian und schlugen in einer schmuddeligen Unterkunft unser Nachtquartier auf.


Nach dem Frühstück, dann Hoppala Nummer 2: Als Erich versuchte sein Gepäck am Motorrad zu befestigen, platzte sein Föhnschaum. Es gab eine Riesensauerei, konnte aber durch einfaches Putzen recht rasch wieder behoben werden. An diesem Tag war die Fahrt nach Pozza di Fassa geplant,

31.8.2008 Sillian bis Pozza di Fassa

wo wir zuerst unser Quartier bezogen und anschließend noch eine kleine Runde drehten.

31.8.2008 Nachmittagsrunde

Wir überquerten die Grenze zu Italien und fuhren über Cortina d'Ampezzo über den Passo di Falzarego

Passo di Falzarego Erich und Karli am Passo di Falzarego Passo di Falzarego

Richtung Passo Pordoj. Bei einer Kaffeepause passierte dann Hoppala Nr. 3: Bei meinem Top-Case hatte sich das Schloß gelockert und hing nur noch als lästiges Anhängsel herum. Auch dieses Prolbem konnte aber recht rasch wieder gelöst werden. Nach den Reparatur arbeiten fuhren wir dann über den Passo Pordoj und bezogen erstmals unser Quartier. Am Nachmittag begaben wir uns dann über den Passo Costalunga ins Eggental um anschließend über Ortisei und den Passo Sella wieder zurück in unser Quartier zurück zu kehren.
PS.: Das Eggental ist auch nicht mehr das, was es einmal war. Durch einen langen Tunnel verschwand der größte und schönste Teil des Eggentals (zumindest was Motorradfahrer betrifft) einfach.

Montag, 1.9.2008.

1.9.2008 Pozza di Fassa - Pyramiden - Pozza di Fassa

Heute war unsere Lieblingsstrecke dran. Wir fuhren über Moena und Predazzo zu den Pyramiden von Segonzano.

Pyramdiden von Segonzano, auch Motorradfahren kann anstrengend sein

Nach einer kurzen Pause fuhren wir über Cavalese Richtung Passo Manghen. Dort begann es allerdings zu regnen und so beschlossen wir, wieder um zukehren. Ich entschied mich für einen Ruhenachmittag, der Rest wollte noch eine Runde drehen. Da es aber mittlerweile überall regnete, dauerte diese Runde auch nur knapp 20 Minuten.

Entschädigung für die entfallene Runde

Dienstag 2.9.2008, Herrliches Wetter - und so bestiegen wir unsere Motorräder und nahmen die für diesen Tag geplante Route in Angriff. Bozen - Passo Mendola - Madonna di Campiglio - dann Richtung Süden - und anschließend wieder zurück. So weit der Plan. Es ergab sich dann doch eine andere Route. Dies lag aber nur daran, dass ich mich etwas verfuhr und wir plötzlich relativ weit vom ursprünglichen Ziel entfernt waren.

Bozen-Mendola-Tonale-Mezzolombardo-Trento-Segonzano-Cavalese-Pozza di Fassa

Wir fuhren als durch das Eggental (bzw. was davon noch übrig ist) nach Bozen und danach über den Passo Mendola. Auf dem Weg nach Madonna setzte sich in meinem Hirn dann der Gedanke fest: Wenn ich immer Richtung Passo Tonale fahre, dann komme ich automatisch nach Madonna. Also fuhren wir über den Passo Tonale

Passo Tonale

um dann fest zu stellen, dass wir ziemlich weit von der geplanten Route abgekommen waren. Aus jetziger Sicht - pures Glück, denn es hat sich ob der Streckenführung und der Qualität der Fahrbahn mehr als nur ausgezahlt. Allerdings hatten wir jetzt ein kleines Zeitproblem, da wir ja spätestens um 20:00 Uhr beim Essen in unserem Quartier, der Villa Mozart, sein mussten. Also drehten wir um, fuhren wieder nach Cles, bogen dann Richtung Süden ab, fuhren an Mezzolombardo und Trento vorbei und fanden glücklicherweise über ein paar sehr enge und kleine Straßen unsere Lieblingsstrecke. Über Falcade, den Pyramiden von Segonzano, Cavalese und Predazzo fuhren wir dann wieder nach Pozza di Fassa und erreichten gerade noch rechtzeitig zum Abendessen unser Hotel.
Mittwoch, 3.9.2008
Auf Grund der Wetterlage wieder nur eine relativ kurze Tour.

Passo Fedaja - Marmolada - Falcade - Moena - Pozza di Fassa

Wir fuhren über den Passo Fedaja und entlang der Marmolada zum Val Gares. Dieses entpuppte sich jedoch als Sackgasse, also drehten wir wieder um und fuhren weiter Richtung Passo di San Pelegrino. Nach Falcade bogen wir ab und fuhren danach über den Passo Valles. Wir entschlossen uns nach Moena auf einen Kaffee zu fahren und dort zu entscheiden, wie es denn weitergehen sollte.

Caffe Viennese in Moena

Ich entschloß meine Ausfahrt für diesen Tag zu beenden und begab mich zurück ins Hotel. Der Rest fuhr noch Richtung Passo di San Pelegrino und folgte mir ca. 1 Stunde später ins Hotel.
Donnerstag 4.9.2008 - und wieder herrliches Wetter.
Also nichts wie auf die Motorräder und Richtung Lago di Garda.

Segonzano - Lago di Garda - Val di Ledro - Madonna -

Über Moena und Predazzo, vorbei an den Pyramiden und Trento nach Arco. Nach einer kurzen Rast im Castello del Topolino am Lago di Topolino

Castello del Topolino Lago di Topolino

fuhren wir Richtung Riva di Garda, bogen Richtung Westen ab und durchquerten das Val di Ledro. Anschließend ging es wieder Richtung Norden, wo wir nun Hoppala Nr. 4 hatten. Bei Erichs "Laubfrosch" hatte sich der Auspuff gelöst und der ohnehin laute Akrapovic gab nun Geräusche von sich, die nicht mal mehr Erich selbst aushielt. Also wurde versucht zu reparieren.

Reparaturversuch am Laubfrosch Reparaturversuch am Laubfrosch

Vorerst blieb es allerdings beim Versuch und somit auch sehr laut. Wir fuhren über Madonna, den Passo Mendola, Bozen, und durch das Eggental über den Passo Costalunga wieder nach Pozza di Fassa und reparierten den Laubfrosch in der Garage. Freitag 5.9.2008 - Tag der Abreise und Regen. Was wir die ganze Woche vermieden hatten, war an diesem Tag Pflicht: Regenbekleidung. Wir verabschiedeten uns von unseren Gastgebern der letzten Tage und brachen auf.

Moena - Predazzo - Ora - Bozen - Brixen -Pusteratal - Lesachtal - Klagenfurt

Bestens vo Regen geschützt, hatten wir vor Pässe zu vermeiden und im Flachland (sofern im Trentino überhaupt möglich) zu bleiben. Wir fuhren über Moena und Ora nach Bozen und wollten dann weiter nach Brixen. Ein kleines Navigationsmissgeschick meinerseits brachte uns allerdings nach Gargazon. Dort wollten wir eine Kaffeepause machen und stellten fest, dass es auch in Südtirol eigenartige Lokale mit ziemlich unfreundlicher Bedienung gibt. Also fuhren wir weiter, fanden ein Lokal, welches das genaue Gegenteil davon war. und ließen dort unser sauer verdientes Geld. Mittlerweile war es auch so weit trocken geworden, dass wir uns aus unseren Regengewand schälten. Allerdings stellten wir fest, dass wir völlig falsch waren. Anstatt Richtung Brixen waren wir immer Richtung Meran gefahren, was uns doch etwas von unserer geplanten Route abbrachte. Also fuhren wir wieder zurück nach Bozen, irrten dort mehr oder weniger planlos herum und fanden schließlich doch den richtigen Weg. Zu diesem Zeitpunkt stellten wir dann fest: Hätten wir nur etwas gewartet, wären wir mit einer Zeitersparnis von ca. 2 Stunden und vor allem trocken, genauso weit wie jetzt. Aber egal, war ja nun nicht mehr zu ändern. Durch das Eisacktal

Tankstopp im Eisacktal Eisacktal

ging es dann nach Brixen und weiter durchs Pustertal

'Pustertal Pustertal

wieder zurück nach Österreich. Anschließend weiter durch das Lesachtal, das Gailtal, über Kötschach-Mauthern und Hermagor bis Klagenfurt, wo wir unser letztes Quartier für diesen Urlaub bezogen.
Samstag, 5.9.2008
Das Wetter ist wieder bestens. Also nahmen wir die letzte Etappe in Angriff.

Klagenfurt - Griffen - Pack - Wien

Zuerst wieder zu unseren Kärntner Freunden auf ein zweites Frühstück, danach durch Völkermarkt, über den Griffen und die Pack, dann auf die Autobahn und ab nach Hause. "Guat is gonga, nix is gschehn". 2600 KM und wieder ein sehr schöner Urlaub