Aus Urlaubs- und organisatorischen Gründen wurde die Anreise getrennt vorgenommen. Dina wollte das Wochenende in Kärnten verbringen, also fuhr sie mit dem Auto am Freitag nach Leibsdorf zu den Woldrichs. Toni und ich fuhren ebenfalls am Freitag. Berti und Manfred sollten am Sonntag folgen.

Freitag, 3.9.99 321 Km Nachdem Toni von der Arbeit nach Hause kam trafen sich Dina, Toni und ich bei mir um noch eine kleine Stärkung zu uns zu nehmen. Um etwa 14:30 Uhr ging es dann endlich los. Nachdem wir an diesem Tag noch bis Leibsdorf fahren wollten und die Wetterlage nicht besonders vertrauenswürdig war, entschieden wir kurzerhand den schnellen Weg auf der Autobahn zu nehmen. Nach einem kurzen Boxenstop auf der OMV-Tankstelle fuhren wir über die Südosttangente und die Südautobahn. Der Wettergott war uns nicht besonders hold. Am Wechsel begann es zu regnen und hörte erst am Packsattel wieder auf. Zwischen Pack-Sattel und Leibsdorf hatten wir jedoch die Möglichkeit unsere Kleidung wieder etwas zu trocknen, da sich ab diesem Zeitpunkt das Wetter wieder besserte. Gegen Halb-Acht trafen wir in Leibsdorf ein.

Samstag, 4.9.99 0 Km Auf Grund der tristen Wetterlage, beschlossen wir an diesem Tag keine Motorrad-Ausfahrt zu machen und fuhren stattdessen nach Klagenfurt. Ein bisschen einkaufen und so. Am Nachmittag besuchten wir ein Fußballspiel. Das war´s.

Sonntag, 5.9.99 129 Km Nachdem sich am späten Vormittag das Wetter gebessert hatte und Dina (wir auch) vor ihrer Heimreise unbedingt noch eine Ausfahrt unternehmen wollten, starteten wir unsere "Mopeds" und fuhren einfach los. Wir fuhren über Grafenstein Richtung Slowenien. Am Seebergsattel drehten wir allerdings wieder um, da wir nicht genügend Zeit für einen Auslandsbesuch hatten. Wir fuhren also wieder runter und weiter über Gallizien, St. Margareten usw. bis Ferlach. Über Maria Rain und Göltschach ging es dann wieder nach Klagenfurt und weiter nach Leibsdorf. Nachdem sich Dina verabschiedete und ihre Heimreise antrat, mussten wir nur noch eine halbe Stunde warten, bis Berti und Manfred bei uns eintrafen. Bei der Fahrt nach Leibsdorf erklärten sie sich solidarisch, es regnete nämlich vom Wechsel bis zum Pack-Sattel . Nach einem gemütlichen Abendessen begaben wir uns dann alle zu Bett um für die uns bevorstehenden Anforderungen gerüstet zu sein. Vorher stellten wir allerdings noch fest, dass Berti´s Reifen schon ziemlich abgefahren sind. Dieser machte jedoch vorerst keine Anstalten darauf zu reagieren.

Montag, 6.9.99 322 Km Relativ zeitig in der Früh (ca. ½ 10) machten wir uns auf die Reise. Noch ein kurzer Zwischenhalt beim Forstinger in Klagenfurt, der sich allerdings etwas länger gestaltete, da Berti vergessen hatte den Zimmerschlüssel abzugeben und deshalb zurückfahren musste, und dann begann die eigentliche Herrenrunde. Nach längeren Diskussionen zwischen Toni und mir über die Route, den Anderen war es ja egal, da sie keine der in Frage stehenden Strecken kannten, wurde die Entscheidung getroffen, die übliche Route zu nehmen. Wie schon bestens bekannt, fuhren wir durch das Rosental, über Arnoldstein, Obergailtal, Lesachtal nach Sillian. Ein kurzer Stop um die Zigarettenvorräte aufzufrischen bescherte uns außerdem noch einen Gewinn. Ich kaufte mir ein Rubbellos und gewann 1000,--. Danach ging es weiter durch das Höhlensteintal nach Cortina d’Ampezzo und über die bereits allseits bekannten Pässe Pordoj und Falzarego nach Pozza di Fassa, wo wir uns im Hotel Villa Mozart für die Nächsten drei Nächte einquartierten. Bei einem gemütlichen Abendessen in der Pizzeria am Tennisplatz wurde dann mein Gewinn wieder auf den Kopf gehauen. Danach lud uns noch Manfred auf eine Runde Kaffee mit Amaretto ein, musste sich das Geld zum Bezahlen jedoch ausborgen, da er keine Lire hatte und kein österreichisches Kleingeld. Genau das selbe Szenario sollte sich noch einen Tag später wiederholen.


Dienstag, 7.9.99 225 Km Morgens sah die Wetterlage nicht besonders rosig aus. Binnen kurzer Zeit besserte sich das Wetter aber und wir schwangen uns sofort auf die Motorräder. Die geplante Route für diesen Tag führte uns über den Passo di Costalunga und durch das Eggental nach Bozen, wo wir in unserem Stammcafe eine kurze Rast einlegten. Nachdem wir im Anschluss daran, Bozen endlich durchquert hatten, fuhren wir weiter bis Ora, um anschließend wieder in die wunderschöne Bergwelt von Südtirol bzw. Trentino einzutauchen. Weiter ging es nach Predazzo. Um nicht zu zeitig zu Hause zu sein, änderten wir noch unsere Route und beglückten noch den San Pellegrino und den Passo di Cereda mit unserer Anwesenheit. Am San Pellegrino stellte sich heraus das Toni, obwohl er immer über sein langsames Moped jammert, ja doch eine Wildsau ist. Wir folgten ihm lediglich mit Respektabstand. Gegen 18:30 Uhr erreichten wir dann Pozza di Fassa und machten das, was wir jeden Tag abends taten. Wir gingen uns duschen und anschließend essen, urgemütlich, versteht sich.

Mittwoch, 8.9.99 318 Km Wir wollten Berti und Manfred den Passo di Manghen zeigen. Das ist jener Paß, den wir zufällig im Juni entdeckten und der uns so gut gefiel. Also fuhren wir über Predazzo nach Molina di Fiemme, bogen dort links ab und bestiegen den Passo di Manghen (besteigen ist bitte nicht wörtlich zu nehmen, denn wir sind Biker). Nach der Überquerung des Passes ging es dann weiter bis Caldonazzo. Über eine besonders schöne aber auch enge Bergstrasse fuhren wir dann nach Monte Róvere. Bei diesem Anstieg versuchte Manfred seinen Fahrstil ein wenig zu verbessern. Bei dem Versuch sich in die Kurve zu hängen, trampelte er unvorsichtiger weise auf die Hinterbremse. Die Folgen kann man sich ja denken. Das Heck brach aus. Gott sei Dank passierte aber sonst nichts und so konnte Manfred blass, aber doch unversehrt weiterfahren. Nach dem wir dann Mittag gegessen hatten, wir waren zuvor einkaufen und hielten ein Picknick im Wald ab, fuhren wir weiter bis Gionghi. Dort entdeckten wir eine Trial-Strecke und wir wollten den Motorradartisten ein bisschen zusehen. Leider wurde die Strecke aber lediglich von ein paar Leuten besichtigt und keiner befuhr sie, also fuhren wir weiter. Wir fuhren über den Passo di Vezzena und Campordovere nach Asiago und weiter über Gallio und Campanella und Enego bis Arsie. Über Fonzaso und Mezzano erreichten wir wieder einmal den Passo di Rolle und fuhren über Predazzo wieder nach Pozza di Fassa.

Donnerstag, 9.9.99 382 Km Nachdem wir unsere sieben Sachen gepackt und uns verabschiedet hatten, bewegten wir uns wieder Richtung Österreich. Wie hatten vor nach Innsbruck zu fahren und nun endlich doch die Eingangs erwähnten "glatzerten" Reifen von Berti gegen neue zu tauschen. Über Sellajoch Sterzing und Brenner erreichten wir Innsbruck am frühen Nachmittag. Zuvor hatte jedoch Manfred eine weiter Begegnung der unerfreulichen Art. In einer Kurve wurde zu weit hinausgetragen und konnte einer Kollision mit einem LKW nur knapp entrinnen. Und wieder einmal Glück gehabt.


Umständlich (den Vorderreifen bei einem Motorradhändler, den Hinterreifen bei einem Reifenhänder) besorgen wir die gewünschten Reifen und ließen diese auch gleich montieren. Während des Aufenthalts in der Werkstatt stellten wir fest, dass Manfred´s Vorderreifen falsch montiert war. Dies erklärte auch die gelegentlichen Rutscher und so wurde der Reifen auch gleich heruntergenommen und richtig montiert. Es war nun zwar etwas spät, wir wollten aber trotzdem noch an diesem Tag nach St. Johann im Pongau, um uns in der Pension "Grubhöhe" für die Nächsten beiden Tage häuslich niederzulassen. Also Autobahn bis Wörgl und über den Engelsberg nach Kitzbühel. Anschließend über den Pass Thurn nach Mittersill. Toni übernahm die Führung und fetzte bis zum Felbertauerntunnel hinauf. Dort machten wir dann eine Rauchpause. Erst hier hatte ich die Möglichkeit Toni darauf aufmerksam zu machen, dass wir falsch waren. Wir drehten also wieder um, fuhren zurück bis Mittersill um dann in die richtige Richtung weiter zu fahren. Über Zell am See und den Klammpass erreichten wir dann St. Johann im Pongau. Diesmal zogen wir es vor, gleich zu essen und uns erst danach einzuquartieren.

Freitag, 10.9.99 273 Km Wir fuhren durch Bischofshofen und bogen gleich danach rechts Richtung Pöham ab. Über die Salzburger Dolomitenstrasse fuhren wir über Annaberg nach Abtenau und weiter nach Golling. Anschließend ging es nach St. Kolomann und auf den Trattberg . Auf einer Almhütte nahmen wir unser Mittagessen zu uns und wollten danach den Seewaldsee besuchen. Nachdem aber pro Motorrad öS 20,-- Parkgebühr verlangt wurde, ließen wir den See links liegen und machten uns auf den Weg zum Salzburgring. Vielleicht können wir ja eine Runde drehen. Dort angekommen, wurden wir jedoch abgewiesen und so fuhren wir wieder zurück. Nachdem wir aber nicht genau wussten, wie wir zurückfahren sollten, schlossen wir uns einem Einheimischen an, der uns über wunderschöne Bergstrassen (über Gaißau und Krispl) Richtung Hallein lotste. Nachdem wir uns von Ihm verabschiedet hatten, gab Berti´s Batterie den Geist auf. Toni erinnerte sich aber daran, dass wir in Hallein bei einem Motorradhänder vorbeigefahren sind und so machten wir uns auf den Weg, eben diesen zu suchen. Wir wurden auch sehr schnell fündig. Jetzt stellte sich nur mehr das Problem, dass dieser Händler ein Yamahahändler war und Berti aber eine Honda hat. Trotzdem wurden wir fündig und der Wert von Berti´s Moped wurde erheblich gesteigert, hatte er ja ab jetzt eine Yamaha-Batterie eingebaut. Nachdem die Batterie gewechselt war, fuhren wir wieder zurück bis Golling, über den Paß Lueg  und vorbei an der Werfener Eisriesenwelt Richtung Bischofshofen. Bevor wir jedoch Bischofshofen erreichten, bogen wir links ab und fuhren über Pöham, Eben, Flachau und Wagrein zurück nach St. Johann.

Samstag, 11.9.99 383 Km Die Heimreise. Dazu ist nicht viel zu sagen. Radstadt, Schladming, Lienz, Phyrnpass , Hengstpass , Wildalpen usw. In Wildalpen hatte dann auch Berti sein Erfolgserlebnis. Mit den freundlichen Worten "Reifenkontrolle" wurden wir von einem Polizisten aufgehalten. Nun machte sich der Reifenwechselboxenstop von Innsbruck doch bezahlt und man hörte richtig, wie Berti ein Riesenstein vom Herzen fiel. Weiter ging es nach Mariazell über den Annaberg (Bertis Fußrasten wurden wieder ein wenig dünner) nach Hainfeld. Die Tradition fortsetzend lud uns nun Berti auf einen Kaffee ein. Als es ums bezahlen ging, stellte er fest, dass er zu wenig Geld mit hatte (Das kannten wir ja bereits). Hafnerberg, A21, Abschied von Manfred und ab nach Hause. Später am Abend trafen wir uns noch beim Chinesen. Das war´s Gesamtkilometerleistung: 2353 Km