Die Zeit davor:
Ursprünglich war geplant, daß wir alle miteinander eine ruhige Urlaubswoche verbringen.
Doch wie so oft, kommt es anders als man denkt. Nachdem wir uns endlich auf eine bestimmte Woche geeinigt hatten, in der wir alle auf Urlaub gehen konnten, buchten wir für die ersten vier Tage des Urlaubes die Quartiere. Die Zeit verging, die Freude auf den Urlaub wurde immer größer. Dann kamen die Ersten Absagen. Toni und Inge sagten aus gesundheitlichen Gründen ab. Eine Woche vor Urlaubsbeginn wurde Claudia krank und so sagten auch Berti und Claudia ab. Zu allem Überdruß wurde zwei Tage vor der Abfahrt noch Gerhard´s Motorrad gestohlen. Also wurde aus einer 11-köpfigen Urlaubergruppe eine 5-köpfige.

Samstag, 26.6.99 Allgemeiner Treffpunkt um 7:30 Uhr auf der Raststation Guntramsdorf. Wie schon einige Urlaube zuvor, fuhren wir wieder auf der Südautobahn bis Grimmenstein, um uns dann in das Kurvengewirr des Wechsels zu begeben. Das Ziel dieses Tages war ganz klar vorgegeben, da wir ja schon Zimmer bestellt hatten, also ging es nur noch um die Frage, wie wir zu diesem Zielort gelangten. Nach dem Wechsel fuhren wir also durch Hartberg und am Stubenbergsee vorbei und orientierten uns an Köflach vorbei und über die Pack. Weiter ging es durch Wolfsberg nach Völkermarkt um anschließend unseren Freunden in Leibsdorf wieder einmal einen Besuch abzustatten. Nach einer ausgiebigen Jause bei Kaffee und Kuchen, verließen wir Leibsdorf wieder und fuhren über Köttmannsdorf durch das Rosental um unsere bereits in Ledenitzen gebuchten Quartiere in Besitz zu nehmen. Obwohl ja doppelt so viele Zimmer bestellt waren, als wir nun tatsächlich brauchten, wurden wir doch recht herzlich in Empfang genommen. Bei einem ausgezeichneten Abendessen im Forellenhof (so der Name unseres Quartiers) ging die erste Etappe zu Ende. Müde, aber doch recht zufrieden, gingen wir schlafen.

Sonntag, 27.6.99 Ein Tag wie jeder andere ? Mitnichten. Dieser Tag verlief nicht ganz so reibungslos wie geplant, aber dazu später. Nach einem ausgiebigen Frühstück, machten wir uns auf den Weg. Ziel dieses Tages war das "Hotel Villa Mozart" in Pozza di Fassa. Am Vormittag durchfuhren wir die bereits bestens bekannte Strecke durch das Untergailtal, das Obergailtal und anschließend durch das Lesachtal. Mitte des Lesachtales kam dann die erste Überraschung. Es begann zu regnen. Also beschlossen wir kurzerhand unsere Mittagspause auf einer romantischen (haha) Tankstelle zu uns zu nehmen und auf das Ende des Regens zu warten. Zum Glück hörte es dann tatsächlich wieder zu regnen auf und wir konnten unserer Fahrt fortsetzen. Am Ende des Lesachtales, dann die zweite Überraschung. Knapp vor uns hatte ein Mädl auf einer BMW offensichtlich die Kurve unterschätzt und ihr Motorrad in die Leitplanken geschmissen. Wir blieben also stehen und halfen ihr so gut wir konnten. Ihr war Gott sei Dank nichts passiert, aber das Motorrad mußten wir unter der Leitschiene hervorziehen. Das Motorrad war aber noch fahrbereit und so verabschiedeten wir uns wieder und fuhren weiter unseres Weges. Überraschung Nummer Drei: Diese war nun nicht mehr ganz so harmlos. Nachdem wir die Grenze nach Italien überquerten, übersah Toni beim Überholen einen völlig irr fahrenden Italiener in einem Alfa. Nach einer doch recht heftigen Berührung, Gott sei Dank kam Toni nicht zu Sturz, folgte nun die mühsame Datenaufnahme der Unfallgegener. Schnell herbeigerufene Carabinieri unterstützten uns so gut sie konnten und so löste sich alles in Wohlgefallen auf. Fazit: Bei Toni brach eine Plastikschnalle eines Gurtes, der Blinker war leicht verbogen und wie sich erst später herausstellte, hatte die Verkleidung einen kleinen Riß. Der Alfa (Italienisches Häusl) war etwas schwerer bedient. Die ganze rechte Seite war zerkratzt und die Beifahrertür ließ sich nicht mehr schließen (haha). Obwohl wir nun doch reichlich Zeit verplempert hatten entschlossen wir uns aber trotzdem die geplante Route einzuhalten und fuhren durch das Höhlensteintal nach Cortina D´Ampezzo und über den Passo di Falzarego und den Passo di Pordoj nach Pozza di Fassa um uns für die nächsten drei Tage im Hotel Villa Mozart häuslich niederzulassen.

Montag, 28.6.99 In jedem Urlaub braucht man etwas Erholung. An diesem Tag wurde uns diese praktisch aufgezwungen. Es regnete. Wir warteten bis der Regen aufgehört hat und spazierten ein bißchen durch die Ortschaft. Als wir beim Mittagessen waren, klarte es dann aber auf und so stand einer kleinen Spritztour am Nachmittag nichts mehr im Wege. Also rauf auf die "Mopeds" und ab in die Berge. Durch das wunderschöne Eggental fuhren wir nach Bozen um in unserem "Stammcafe" einen Capuccino zu uns zu nehmen. Das Cafe hatte aber leider geschlossen und so düsten wir wieder ab. Wir fuhren Richtung Norden um uns das Sellajoch vorzunehmen. Durch Wolkenstein und Canazei ging es dann wieder nach Pozza di Fassa. Nach nur 121 Km Tagesleistung endete dieser Tag wieder, wie könnte es anders sein, bei einem gemütlichen .

Dienstag, 29.6.99 Herrliches Wetter. Wir nahmen, die eigentlich für den Vortag geplante Fahrt zum Lago di Garda, in Angriff. Ziel war es eine Runde um den Gardasee zu drehen und dann wieder gemütlich nach Hause zu rollen. Der Beginn war toll. Wir entdeckten einen für uns neuen Passübergang, den Passo di Manghen. Auf Grund der Tatsache, daß der Giro d´Italia ebenfalls diesen Paß überquerte, war eine neue Asphaltdecke aufgezogen worden. Die Freude unsererseits war also groß. Herrliche Landschaft, hervorragender Asphalt und so gut wie keine Autos. Also genossen wir die Überfahrt. Bei Castel Nuovo trafen wir wieder auf die Hauptstraße und fuhren auf eben dieser direkt bis zum Gardasee. Nach einem kurzen Imbiß, den wir zu uns nahmen, begaben wir uns auf die geplante Umrundung des Sees. Nachdem wir eine Seite des Sees fast abgefahren hatten, diese Strecke zwar wunderschön, jedoch ausgesprochen langweilig war, beendeten wir die Umrundung nicht, sonder wollten auf der Autobahn bis Trento zurückfahren um so schnell wie möglich wieder in die Berge zukommen. Und wieder eine kleine Überraschung. Bei mir funktionierte die Ticketausgabe an der Mautstelle nicht. Also fuhr ich ohne Ticket. In Trento waren aber dann zum Glück nur eine paar Minuten Aufenthalt und ein paar nette Worte nötig um das Problem der Maut zu lösen und so konnte es gleich wieder weitergehen. Wir fuhren also weiter bis Fonzaso, dort bogen wir scharf links ab und kamen so zum Passo di Rolle. Danach ging es durch Predazzo und wieder zurück nach Pozza di Fassa.

Mittwoch, 30.6.99 Die Abreise aus Südtirol war zu Beginn recht nett. Über den geliebten Passo di Pordoj durch das Badia Tal nach Bruneck und weiter bis Sillian. Als wir in Sillian Mittagessen waren begann es zu regnen. Also warteten wir. Der Regen ließ nach und wir fuhren weiter. Aber der Regen kam zurück. Was ist nun zu tun ? lautete die Frage. Wir suchen ein Quartier, war die Antwort. Also suchten wir. In Lienz fanden wir endlich ein Quartier, das uns zusagte, also bezogen wir eben dieses. Abends wurde es wieder schön, wir blieben aber doch in Lienz um den nächsten Tag abzuwarten. Wehrmutstropfen dieses Tages: Kurz nachdem wir Lienz erreichten passierte auf der von uns kurz zuvor befahrenen Straße ein schwerer Motorradunfall mit zwei Toten und einem Schwerverletzten.

Donnerstag, 1.7.99 Nachdem wir es Tags zuvor nicht geschafft hatten unser Tagesziel zu erreichen, geplant war eigentlich Fusch, wollten wir eben an diesem Tag die Quartiere in Fusch beziehen und am Nachmittag eine "Gepäcklose" Ausfahrt unternehmen. Wir verwarfen aber diesen Plan und fuhren stattdessen nach St. Johann im Pongau und ließen uns in einem von Toni und Dina vorgeschlagenen Gasthaus nieder. Nach einer kurzen Verschnaufpause setzten wir uns wieder auf die Motorräder und besichtigten die wunderschöne Landschaft rund um St. Johann. Wagrein, Jägersee, Flachau, Radstadt, Eben usw. Eine herrliche Motorradstrecke. Man könnte sie den ganzen Tag hin und her fahren.

Freitag, 2.7.99 Um uns etwas von den bekannten Sehenswürdigkeiten anzusehen, fuhren wir an diesem Tag zum Königsee in Bayern. Die Anfahrt gestaltete sich so schön wie erwartet. Über Flachau und anschließend durch das Lammertal, weiter nach Hallein und Berchtesgaden. Trotz mehrmaligen Verfahrens, nobody is perfect, kamen wir am frühen Nachmittag am Königsee an. Wir unternahmen eine wunderschöne Bootsfahrt über den Königssee und fuhren anschließend auf einer nur sehr leicht abgeänderten Route wieder zurück.

Samstag, 3.7.99 Die Heimreise: Und wieder ging es durch das Lammertal. Über Rußbach und den Paß Gschütt (Wenn er nicht angeschrieben wäre, würde man ihn gar nicht bemerken) fuhren wir zum Hallstätter See. Weiter ging es über Bad Aussee und Bad Mitterndorf Richtung Liezen. In der "Knödel Alm" wurde die Mittagspause eingelegt. Nachdem wir Liezen passiert hatten, fuhren wir weiter über Admont und anschließend in das "Gesäuse". Durch eben dieses hindurch, nach Hieflau, weiter nach Mariazell, Annaberg, Lilienfeld, Hainfeld, usw. wieder nach Hause. Am Ende unserer Reise fuhren wir nicht wie gewöhnlich zum "Guten Wolf". Ersten gibt es den nicht mehr und zweitens besuchten wir lieber die "Daheimgebliebenen" auf den Pony Seen. Gesamtkilometerleistung: 2435 Km