Sonntag, 6.9.98 Zum Zeitpunkt, als dieser Bericht geschrieben wurde, wußte ich leider nicht mehr, warum wir nicht schon Samstag gefahren sind. Vermutlich schlechtes Wetter. Ist aber auch egal. Jedenfalls ging es Sonntag los. Wir trafen uns in der Früh auf der OMV-Tankstelle bei der B302. Auf der Autobahn ging es bis Grimmenstein, über den Wechsel nach Hartberg und weiter über Gleisdorf, Feldbach, Bad Gleichenberg und Mureck nach Eibiswald. Anschließend über die Soboth nach Lavamünd, und über Völkermarkt nach Leibsdorf zu unseren Kärntner-Freunden, den Woldrichs. Wie immer wurden wir herzlichst empfangen. Wir verbrachten die Nacht in Leibsdorf um an nächsten Tag in südlichere Gefilde aufzubrechen.

Montag, 7.9.98 Über Köttmannsdorf und Villach wollten wir über den Wurzenpaß nach Slowenien. Es blieb beim wollen. Toni´s Paß war abgelaufen, wovon der Zöllner nicht sehr begeistert war und uns kurzerhand zurückschickte. Ein kleines Mißgeschick, welches unsere Urlaubsfreude in keinster Weise minderte. Wir beschlossen also Slowenien unberührt zu lassen und fuhren weiter Richtung Italien. Der nächste kleine Zwischenfall machte uns dann doch etwas Kopfzerbrechen. Vor allem Toni´s Kopf war davon betroffen. Bei einer harmlosen Verkehrskontrolle, machte uns ein recht freundlicher Gesetzeshüter darauf aufmerksam, daß die Mindestprofiltiefe eines Reifens 1,6 mm betragen müsse, Nach kurzer Diskussion wurde diese Aussage noch durch eine Messung an Toni´s Vorderreifen untermauert. Nach dem Ratschlag des Polizisten uns vor den Carabinieri in Acht zu nehmen, ließ er uns aber unbehelligt weiterfahren. Also ging es durch das alte Kanaltal. Tarvis, Malborghetto, usw. Die Warnung des Polizisten immer im Hinterkopf wurde Toni durch die für Italien relativ hohe Anzahl von Polizeiautos, die uns begegneten, doch recht nervös. Wir beschlossen also wieder nach Österreich zu fahren und die Reifenindustrie finanziell zu unterstützen. Über Kötschach Mautern und durch das Oberdrautal fuhren wir nach Spittal und suchten uns ein Quartier. Auf Grund der schon fortgeschrittenen Stunde verschoben wir den Kauf eines neuen Vorderreifens auf den nächsten Tag.

Dienstag, 8.9.98 Wir fanden ein Reifengeschäft und einen passenden Vorderreifen. Also wurde fleißig gekauft und ausgewechselt. Mit einem neuen Vorderreifen ausgerüstet, konnte uns nun nichts mehr halten. Wir fuhren über den Katschberg nach Obertauern und anschließend nach Bischofshofen. Der nächste Tiefschlag. Heftiger Regen setzte ein. Also rein ins Regengewand, rauf aufs Motorrad, Zähne zusammenbeißen und weiterfahren. Bei strömenden Regen fuhren bis zum Arlberg. Dort hörte es zum Glück wieder auf. Wir fuhren über den Arlbergpaß und weiter bis St. Gerold, wo wir uns nach einer Tagesleistung von exakt 500 Kilometern gleich für zwei Nächte einquartierten.

Mittwoch, 9.9.98 Wir machten nur einen kleinen Tagesausflug. Zuerst ging es über Fontanella-Faschina und Damüls nach Egg. Anschließend statteten wir dem kleinen Walsertal einen Besuch ab. Das kleine Walsertal ist zwar wunderschön, muß man aber keinesfalls zweimal besuchen. Viel Verkehr, viel Baustellen, keine Möglichkeit richtig Motorrad zu fahren und ziemlich "Deutsch". Also ging es wieder zurück. Über Oberstdorf und Oberjoch nach Tannheim und anschließend über den Hochtannbergpaß. Der Rest ist bekannt. Damüls, Fontanella-Faschina, St. Gerold.

Donnerstag, 10.9.98 Nach dem Fiasko um Toni´s Vorderreifen und etwas Schadenfreude meinerseits, wurde mir nun auch etwas mulmig. Mein Vorderreifen war auch nicht mehr der Beste, also beschloß ich nun meinerseits ebenfalls für eine neue Bereifung zu sorgen. Wir fuhren über Bludenz auf die Sivretta-Hochalpen Straße erreichten danach Landeck und Imst. Dort besorgten wir einen neuen Vorderreifen für mein "Moped" und schon konnte es wieder weitergehen. Zurück nach Landeck und anschließend über den Reschenpaß nach Silandro, weiter nach Meran und Bozen. Durch das bereits mehrmals befahrene Eggental fuhren wir über den Costalunga Paß nach Pozza di Fassa und bezogen im Hotel "Villa Mozart" unser Nachtquartier.

Freitag, 11.9.98 Der Tag der Trennung und des Wiedersehens. Für diesen Tag war die Fahrt zurück nach Leibsdorf geplant, wo Dina auf Toni warten sollte. Mein Urlaub war leider schon zu Ende. Wir fuhren also über den Passo di Pordoj und den Passo di Falzarego nach Cortina D´Ampezzo und anschließend über den Plöckenpaß nach Kötschach-Mauthern. Über Hermagor und Villach weiter nach Klagenfurt und Leibsdorf, wo Dina schon auf uns wartete. Nach einem gemütlichen Ständchen "Geplauder" und ein paar Kaffee, begab ich mich auf die äußerst spannende Heimfahrt. 300 Km "Autobahn". Trotzdem war mein Entschluß, schon am Freitag heimzufahren richtig, denn wie sich nachher herausstellte, war dies für mich die letzte Möglichkeit trocken nach Hause zu kommen. Gesamtkilometerleistung: 2532 Km