Da ich noch auf einem Frühschoppen meine Anwesenheitspflicht zu absolvieren hatte, Toni und Dina aber schon einen Tag vorher aufgebrochen waren, hatten wir ausgemacht, uns bei Freunden von Toni in Kärnten zu treffen. Die Anreise gestaltete sich demnach entsprechen langweilig, da ich erst um 2 in Wien aufbrach und wir uns bereits um 6 Uhr abends in Völkermarkt treffen wollten. Also Autobahn.Fast auf die Minute genau erreichte ich den Treffpunkt und auch Toni und Dina trafen dort pünktlich ein.Wir setzten unsere Fahrt noch ein paar Minuten fort und quartierten uns bei Rudi und seiner Familie in Leibsdorf, für die erste Nacht ein, da sie uns freundlicherweise eben dieses anboten.
Montag,25.8.97
Zeitig in der Früh brachen wir auf. Das Ziel des Tages, war nicht so genau festgelegt, also fuhren wir einfach drauf los. Wir fuhren durch Klagenfurt und weiter nach Ferlach. Durch das Rosental Richtung Finkenstein und im Anschluß daran durch das Obergailtal und das Lesachtal nach Sillian. Dort überquerten wir die Grenze nach Italien. Mittlerweile hatten wir beschlossen, nach Cortina d’Ampezzo zu fahren, aber wir verpaßten die Abzweigung und so fuhren wir einfach weiter. Bei Bruneck hatten wir dann vor, über Alta Badia Richtung Passo di Pordoj zu fahren. Aber wir hatten wieder kein Glück. Wir verpaßten zwar die Abzweigung nicht, dafür bogen wir zu früh ab. Nach längerer Fahrt über eine sehr schmale, aber trotzdem gut ausgebaute Straße, die auf keiner Karte zu finden ist, erreichten wir aber trotzdem das von uns als Tagesziel auserkorene Gebiet. Um etwaigen Schlechtwettereinbrüchen auf den Pässen vorzubeugen, entschlossen wir uns, noch an diesem Tag über den Passo die Pordoj nach Pozza di Fassa zu fahren, um dort unser Quartier aufzuschlagen. Das Wetter meinte es nicht wirklich gut mit uns. Bereits ziemlich müde, nahmen wir den Paß in Angriff. Zu meiner, damals noch sehr ausgeprägten Abneigung gegenüber Spitzkehren, 33 rauf und 27 runter, gesellte sich auf noch Dunkelheit und Regen. Nachdem wir uns über den Paß gequält hatten, erreichten wir ENDLICH unser Tagesziel und bezogen im Hotel Europa in Vigo di Fassa unsere Hotelzimmer. Auch keine Offenbarung, aber trocken und warm.
Dienstag, 26.8.97

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Diese Etappe führte uns durch das Eggental nach Bozen, wo wir Richtung Meran abbogen und anschließend über das Timmelsjoch wieder nach Österreich zu fahren. Das Timmelsjoch kann nur jedem Motorradfahrer wärmstens empfohlen werden. Eine wunderschöne Bergstraße, in einer wunderschönen Landschaft. Das einzige Manko dieser Straße ist, ihr stellenweise nicht besonders gute Straßenbelag. Die Abfahrt hingegen ist auch in dieser Hinsicht jeden Schilling der Maut, die man bezahlen muß, wert. Leider erwischte uns am Fuße des Timmelsjoch´s wieder Schlechtwetter und so fuhren wir von Obergurgl bis nach Innsbruck in strömenden Regen. Dank Dina’s Gespür fanden wir jedoch eine schmuddelige Unterkunft, wo wir unsere Nacht verbringen konnten. Wir beschlossen darauf hin, das Suchen von Übernachtungsmöglichkeiten wieder den Männern zu überlassen.
Mittwoch,27.8.97Das Wetter besserte sich, Gott sei Dank, wieder und so trieb uns unserer Unternehmergeist nach Bayern. Wir fuhren zuerst in das Rißtal, das eigentlich in Österreich liegt, aber nur von Deutscher Seite aus erreichbar ist um anschließend die herrlichen Seen in Bayern zu besuchen. Kleine verträumte Mautstraßen, in herrlichen Landschaften, die es wert sind, wieder einmal besucht zu werden. Richtung Tatzelwurm, ein Insidertip unter den Motorradfahrern in Bayern, ging es dann weiter. Da wir aber leider nicht wußten, wie schön der Tatzelwurm zu fahren ist und natürlich auf Grund unserer geringen Ortskenntnisse, bogen wir bei Bayrischzell wieder Richtung Österreich ab. Der Tatzelwurm wurde erst in einer unserer späteren Touren genauer unter die Lupe genommen. Wir fuhren nach Kufstein und über St. Johann und Lofer bis Unken. Hier bezogen wir Quartier in der Pension Fernsehbner, übrigens nicht das letzte mal.
Donnerstag, 28.8.97
Der Tag der Heimreise. Ausgerastet nahmen wir unsere letzte Tagesetappe in Angriff. Wir fuhren über das sogenannte "kleine Deutsche Eck" nach Salzburg und anschließend weiter bis Thalgau. Ab dort bewegten wir uns wieder südwärts. Entlang des Fuschlsees und des Wolfgangsees fuhren wir bis Bad Ischl, um uns dann wieder nördlich zu orientieren. Über Ebensee erreichten wir den Traunsee, welchen wir rechts liegen ließen. Um noch zu relativ christlicher Zeit Wien zu erreichen, entschlossen wir uns kurzerhand, den Rest der Fahrt auf der Autobahn zu absolvieren. Das Ende des Urlaubes verbrachten wir dann, wie auch bei den nächsten Urlauben, bei einem guten Essen beim "GUTEN WOLF".